Wenn man durch Köln geht, sieht man an fast jeder Bushaltestelle ein Plakat der RheinEnergie, auf dem sie für Klimaschutz wirbt. Aber wie grün ist die RheinEnergie wirklich?

Bis vor kurzem konnte man auf der Website der RheinEnergie noch Infos über ihr Braunkohlekraftwerk in Köln-Merkenich lesen, die 2019 entfernt wurden. Wir finden es wichtig darauf hinzuweisen, dass dieses Kraftwerk mit der Braunkohle aus den Tagebauen Hambach und Garzweiler befeuert wird. RWE, als Betreiberin der Tagebaue, hat dafür den Hambacher Wald zu einem großen Teil vernichtet und zahlreiche Dörfer zwangsumgesiedelt. Die Menschen in den Dörfer Keyenberg, Kuckum, Berverath, Oberwestrich und Unterwestrich müssen immer noch für den Erhalt ihren Dörfer kämpfen. In 2018 wurden im Kraftwerk Merkenich ca. 568.000 Tonnen Braunkohle verfeuert und dadurch 538.186 Tonnen CO2 ausgestoßen.
Inzwischen sagt die RheinEnergie auch selbst, dass sie die Befeuerung mit Kohle im Kraftwerk Merkenich bis 2025 einstellen möchte und plant stattdessen ein neues Gaskraftwerk. Wir bedauern, dass hier dem dringend notwendigen Klimaschutz nicht Rechnung getragen wird. Wir fordern von der RheinEnergie, dass sie die im Kölner Norden benötigte Wärme durch Erneuerbare Energien bereitstellt.

Auch findet man auf der Website der RheinEnergie keinerlei Informationen über die Steinkohlekraftwerke Rostock und Mannheim.

An dem Kraftwerk Rostock ist die RheinEnergie seit Februar 2011 mit 49,6 % beteiligt, den Rest hält EnBW. Befeuert wurde das Kraftwerk 2018 mit ca. 327.000 Tonnen [Angabe der RheinEnergie] Steinkohle, vermutlich aus dem Kusbas in Russland. In 2018 betrugen die CO2-Emissionen 1.845.401 t.

Das Kraftwerk in Mannheim ist das größte Steinkohlekraftwerk in Deutschland. Seit Oktober 2007 ist die RheinEnergie zu 16,3% an dem Mannheimer Stadtwerk MVV Energie AG beteiligt, das wiederum 28% des Großkraftwerks Mannheim besitzt. Im Jahr 2017 hat das Kraftwerk durch die Verbrennung von 2,46 Mio. Tonnen Steinkohle [Geschäftsbericht GKM] 6.860.000 Tonnen CO2 emittiert.

Warum die RheinEnergie sich an den Steinkohlekraftwerken beteiligt, ist uns nicht so wirklich klar. Nach eingenen Angabe bezieht sie aus diesen Kraftwerken keinen Strom. Im Geschäftbericht heißt es lediglich, das es strategische Beteiligungen sind. Aber was genau die Strategie dahinter ist, konnte uns bisher noch niemand sagen. Positiv überrascht waren wir, in der Zeitung lesen zu können, dass die RheinEnergie und die EnBW mit der MVV Energie AG in Verhandlung stehen, und ihre Anteile veräußern wollen.

In ihrer aktuellen Broschüre wirbt die RheinEnergie mit einer CO2-Reduktion von 50% bis 2030. Wenn man dem Rat der Klimawissenschaftler:innen folgen wollte, müssen wir aber bis 2030 klimaneutral sein.

Fakt ist, dass die RheinEnergie nur 7% ihres Stroms aus eigenen Anlagen mit Erneuerbaren Energien erzeugt. Es gibt also noch viel zu tun. Packen wir es an!