Solar-Offensive in Köln

Der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen im Kölner Stadtgebiet hat in den letzten Jahren durchaus zugenommen. Dies belegen die Eintragungen im Marktstammdatenregister, in dem alle Stromerzeugungsanlagen eingetragen werden müssen, die Strom ins öffentliche Stromnetz einspeisen. [Stand: 16.10.2022]

Dem ersten Diagramm kann man entnehmen, dass der jährliche Zubau von PV-Anlagen seit 2016 wieder kontinuierlich zugenommen hat. Aus dem zweiten Diagramm kann man ablesen, das derzeit in Köln Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von knapp 90.000 kWp installiert sind.

184 weiter Anlagen mit einer Leistung von ca. 3.900 kWp sind geplant.

Klicke auf den Kreis, um den bisherigen Zubau vergrößert zu sehen.

Dieses Diagramm ist tagesaktuell und wurde vom Klimaentscheid Frankfurt programmiert und zur Verfügung gestellt. Es zeigt sehr deutlich, dass der bisherige jährliche Zubau von Photovoltaik-Anlagen in Köln (blaue Balken) noch sehr stark gesteigert werden muss (grüne Balken), wenn wir die vom Kölner Klimarat gesteckten Ziele bis 2040 erreichen wollen.

Klimarat Köln

Photovoltaik-Ausbauziele des Kölner Klimarates

Als strategisches Ziel hat sich der Klimarat gesetzt, bis 2040 das gesamte Photovoltaik (PV)-Potential in Köln zu erschließen und zu nutzen, soweit dies technisch und wirtschaftlich möglich ist. Laut Landesamt für Natur-, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) beträgt das PV-Potential auf Dachflächen ca. 3.821 MW und das PV-Freiflächenpotential ca. 1.040 MW.

Operative Ziele:

  • Bis 2025 sollen alle geeigneten Dächer der Gebäude der Stadtverwaltung Photovoltaik-Anlagen erhalten.
  • Bis 2025 haben alle Liegenschaften des Stadtwerke Konzerns und der Beteiligungsunternehmen der Stadt Köln ihr Photovoltaik-Potenzial zu 50 % sowie bis 2035 das dann technisch und wirtschaftlich realisierbare Potenzial  ausgeschöpft.
  • Bis 2030 soll die Photovoltaik bei privaten Haushalten und Gewerbe auf 50 % des Potenzials und somit auf ca. 1.900 MW (d.h. ca. 15.000 Dächer pro Jahr) ausgebaut werden, sowie bis 2040 auf das dann technisch und wirtschaftlich realisierbare Potenzial.
  • Bis 2030 soll die Photovoltaik auf Freiflächen auf 50 % des Potenzials und somit ca. 520 MW ausgebaut werden sowie bis 2040 auf das größtmögliche, technisch und wirtschaftlich realisierbare Potenzial.
SolarOffensive Köln

Initiative "Solaroffensive Köln"

Im Dezember 2021 hat sich Initiative “Solaroffensive Köln” gegründet. Sie möchte mit Infoständen und Solarpartys nicht nur für die Nutzung von Solarstrom werben, sondern den Kölner*innen helfen, Strom mittels Photovoltaik-Anlagen auch selber zu erzeugen.

Die Solaroffensive Köln berät insbesondere zum Anschluss von Balkon-Solaranlagen (Steckersolar), zu Mieterstrom und Dachphotovoltaikanlagen auf Wohngebäuden, da in vielen Häusern die Mieter*innen wenig Einfluss auf Vermieter*innen/Eigentümer*innen ausüben können, wohl aber auf ihren Balkons oftmals unproblematisch ein Solarmodul aufstellen oder aufhängen können. Die damit erzeugte Strommenge ist zwar begrenzt, aber die neuen Solarbesitzer*innen schauen jetzt mit anderen Augen auf das Thema Solartechnik und sind plötzlich wesentlich aufgeschlossener dafür.

Die Solaroffensive Köln hat eine Kooperation mit dem bundesweit agierenden Solarenergieförderverein (SFV) vereinbart. Am 21. Oktober 2022 hat der Vorstand der SFV die Solaroffensive Köln als weitere Infostelle in Köln aufgenommen. Davon erhofft sich die Solaroffensive Köln Unterstützung und noch mehr Aktive, um die stetig steigende Anzahl der Anfragen zeitnah beantworten zu können.

Wattbewerb

Wattbewerb: Ranking der Großstädte

Wattbewerb ist ein Wettbewerb für Städte und Gemeinden, bei dem es um den beschleunigten Ausbau von Photovoltaik geht. Ziel ist es, die Energiewende in Deutschland durch exponentiellen Ausbau von Photovoltaik zu beschleunigen. Dies dient dem Erreichen des 1,5°C-Ziels des Pariser Klimaschutzabkommens, das durch die gegenwärtig von der Politik getroffenen Klimaschutz-Maßnahmen nicht erreicht wird. Für das Klimaziel muss die Energiewende zu 100% erneuerbaren Energien im Jahr 2030 führen.

Der Start von Wattbewerb erfolgte am 21.2.2021 und eine Teilnahme ist auch nach dem ersten Geburtstag von Wattbewerb noch jederzeit möglich. Welche Gemeinde, welche Kleinstadt und welche Großstadt schafft den größten Zubau pro Kopf? Die erste Runde von Wattbewerb läuft, bis die erste Großstadt die installierte PV-Leistung je Einwohner*in verdoppelt hat. Doch eins ist klar: die Verdopplung des Startwerts ist nur eine Zwischenetappe. Für das Ziel von 100% erneuerbarer Energien bis 2030 liegt ein noch etwas längerer Weg vor uns.

Die Städte und Gemeinden sind gefordert, durch Kooperation zwischen Stadt- bzw. Gemeindeverwaltung und Zivilgesellschaft eine Strategie zu entwickeln, wie die Dachbesitzer*innen in der Stadt überzeugt werden können, ihre Dächer mit PV-Anlagen auszustatten. Ob Einfamilienhäuser, große Mietshäuser oder Dächer auf gewerblich oder industriell genutzten Gebäuden: Sie alle bieten das Potenzial, das für die lokale Energiewende vor Ort erschlossen werden muss.

Getragen wird Wattbewerb von Fossil Free Karlsruhe, Parents for Future Germany, Fridays for Future Deutschland und Scientists for Future Deutschland.

Cool ist, dass die Stadt Köln auch an dem Wattbewerb teilnimmt. 🙂 Bedauerlich ist, dass wir im Ranking der Großstädte derzeit nur auf Platz 54 von 62 stehen. Da ist in den nächsten Jahren also noch viel Luft nach oben.

Wattbewerb-Ranking
Treffpunkt Solar

Treffpunkt Solar - Solarberatung für Köln

Treffpunkt Solar ist eine kostenfeie und unabhängige Beratung mit dem Ziel, der Energiewende in Köln einen kräftigen Schub zu geben. Dazu haben die beteiligten Partner Handwerkskammer zu Köln, RheinEnergie und Stadt Köln ihre jeweiligen Kompetenzen gebündelt. Ab sofort können sich alle Kölner*innen im Treffpunkt Solar rund um die Themen Photovoltaik, Solarthermie, Wärmepumpen und Elektromobilität beraten lassen. Auch für Fragen zu Fördermöglichkeiten oder Stromvermarktung stehen die Experten gern zur Verfügung.